Notnagel Walter

Geboren: im Herbst 1915
Verheiratet: heiratete während des Krieges in Deutschland Lotte, sie lebte mit dem gemeinsamen Sohn in Leipzig, später in Westdeutschland
Kinder: 1 Sohn
Mutter:
Vater: Leopold Notnagel wurde nach dem 1. Weltkrieg aus Tschechien vertrieben, ging nach Wien und anschließend nach Groß Veitsch, Obersteiermark, Österreich. Arbeitete als Maschinist bei den Veitscher Magnesitwerken.
Geschwister: Bruder Gustav, geb. 1918

[title size=“3″]Kontakt zu Bibelforschern[/title]

Die Familie zog wegen der Ausbildung der beiden Söhne nach Mitterdorf im Mürztal, Steiermark. Sie besuchten die Hauptschule in Kapfenberg. Walter begann dann eine graphische Lehre in Graz und wohnte bei einem Onkel. Walter war dabei körperlich überfordert und wechselte den Lehrberuf zum Tuchhändler.

Während dieser Zeit hatte er erstmals Kontakt mit den Bibelforschern. 1932 kehrte Walter nach Mitterdorf zurück. Er war extrem sportbegeistert, aktiver Bergsteiger und Fußballer und er liebte das Segelfliegen. Ob er ein aktiver oder getaufter Zeuge Jehovas war, kann nicht mehr gesagt werden. Innerhalb der Familie sagte er immer wieder, dass er niemals zum Bundesheer gehen würde, weil er keinen Menschen verletzen oder töten möchte. Noch vor dem Anschluss Österreichs wurde er aber zum Bundesheer eingezogen. Seine Mutter ist buchstäblich vor ihm auf die Knie gefallen und bat ihn, nicht abzulehnen, sondern doch einzurücken und irgend einen Dienst ohne Waffe zu verrichten. Die Chance, in Zeltweg eine Fliegerausbildung zu bekommen, hatte scheinbar doch so großen Anreiz, dass er zum Bundesheer ging. Er absolvierte die Fliegerausbildung und war damit zu Beginn des 2. Weltkrieges fertig.

Während des ganzen Krieges flog er Versorgungseinsätze und holte immer wieder verletzte Soldaten aus dem Frontabschnitt. Er war Polit von Transportmaschinen, weil er nicht schießen oder Bomben abwerfen wollte. Er war auch einer der letzten Flieger, die aus Stalingrad herauskamen. Während des Krieges heiratete er in Deutschland seine Frau Lotte und bekam auch einen Sohn.

Er verweigerte öfters unsinnige Befehle auszuführen. Als er 1945 wegen seiner vielen Flugstunden schon vom Frontflugdienst „pensioniert“ war, wurde er von einem Vorgesetzten, der ihn nicht mochte, zu einem „Himmelfahrtskommando“ verurteilt. Er kam von diesem Flug nicht mehr zurück.

Im Jahr 1969 rief ein evangelischer Geistlicher aus Ostdeutschland bei der schon alten Mutter von Walter an und sagte, dass Walter in seinem Dorf abgestürzt sei, er ihn noch lebend, schwer verletzt, gesehen habe. Walter sei kurz darauf verstorben und sein Grab ist am Ortsfriedhof. Die Mutter konnte sich nicht merken, von wo der Geistliche anrief.

 


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