Geboren 08.02.1925
Eltern: Hermann und Maria (geb.23.03.1895, geb. Wohlfahrt)
Wohnort: Wurzen/Köstenberg, Gemeinde Velden am Wörthersee, Kärnten, Österreich
Geschwister: Walter geb. 29.05.1926
Maria geb. 29.05.1929
Am 30.09.1943 wurde Thomas in Villach zum Wehrdienst einberufen. Dieser Einberufung kam er auch nach, jedoch verweigerte er die Annahme der Wehrmachtsausrüstung. Thomas Bürger erklärte, dass er Gott mehr gehorchen als den Menschen und Gottes Gebote verbieten es, Menschen zu töten. Aus diesem Grund lehnte er es ab, Wehrdienst zu leisten, jedoch wäre er zu einem Dienst ohne Waffe bereit. Daraufhin wurde er im Gefängnis Villach acht Tage eingesperrt. Danach kam er ins Klagenfurter Gefängnis, wo er drei Wochen verbrachte. Schließlich wurde er in das Militärgefängnis Torgau an der Elbe überstellt, wo sich zu dem Zeitpunkt auch das Reichskriegsgericht befand.
In der Verhandlung vom 21.04.1944 wurde Thomas Bürger zum Tode verurteilt. Drei Wochen wartete er in der Todeszelle. Sein Zellenkollege, der aus politischen Gründen inhaftiert war, ermunterte ihn, zu widerrufen und den Wehrdienst zu leisten. Er könne nach der Freilassung fliehen und sich bis Kriegsende in den Wäldern seiner Gegend verstecken. Dieser Vorschlag schien Thomas vernünftig zu sein, und so entschied er sich, die Beamten zu täuschen. Aufgrund dieser neuen Stellungnahme wurde das Todesurteil aufgehoben. Das neue Urteil lautete: „Der Angeklagte wird wegen Verweigerung des Wehrdienstes zu 3 – drei – Jahren Gefängnis verurteilt.“
Die Vollstreckung dieser Strafe wurde bis Kriegsende ausgesetzt, da er Frontbewährung bekam. Nun musste er sich umgehend bei der Kommandantur in Villach melden, was er jedoch nie tat. Nach sieben Monaten Haft in Torgau kehrte Thomas Bürger nach Hause zurück, wo ihm die Familie Kokot Unterschlupf gewährte. Elf Monate versteckte er sich auf ihrem Dachboden. Da seine Eltern eine Landwirtschaft hatten, brachte seine Mutter regelmäßig essen vorbei. Aufgrund der Flucht wurde nun sein Vater, Hermann Bürger, im Februar 1945 verhaftet und in das KZ Dachau deportiert. Er war bis Kriegsende dort.
Quelle:
„Für alles bin ich stark durch den der mir Kraft verleiht! Widerstand und Verfolgung der Zeugen Jehovas in der Zeit des Nationalsozialismus in Kärnten. Seite 104/105 Dr. Gerti Malle
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