Wohlfahrt Ida

Geboren am: 3. April 1923, Kärnten, Österreich

Gestorben 2019
Wohnort: St. Martin/Techelsberg
Eltern: Vater: Gregor Wohlfahrt sen., geb. 10.3.1896, gest. 8.11.1939 enthauptet in Berlin-Plötzensee
Mutter: Barbara
5 Geschwister: Franz, geb. 18.1.1920, Gregor jun., geb. 24.7.1921, Kristian, geb. 11.10.1924, Anna, geb. 25.8.1926, Willibald, geb. 15.12.1927

 

Ida Wohlfahrt wurde zwangsweise von ihrer Mutter getrennt und kam am 21.9.1940 zu einer Offiziersfamilie namens von Ebster in Klagenfurt, Karnerstraße.

Sie musste, ohne eine Ausbildung bekommen zu haben, für eine vierköpfige Familie den Haushalt führen. Wenn das Essen einmal nicht den Wünschen entsprach, wurde sie von der Hausherrin geschlagen.

Verängstigt durch diese Behandlung und verzweifelt aufgrund der schmerzlichen Trennung von der Mutter, floh sie. Sie war gerade zwei Tage zu Hause, als sie eine Vorladung des Reichsarbeitsamtes erhielt. Dort wollte man sie zwingen, wieder in das Haus der Offiziersfamilie zurückzukehren.

Mutig machte sie den Vorschlag, in der Landwirtschaft arbeiten zu können, denn mit dieser Tätigkeit war sie vertraut. So kam sie (ab dem Jahr 1941) zu Frau  Luise Tarmann in Oberkreuth bei Fürnitz. Ida musste sehr schwer arbeiten, doch sie hatte Glück, denn Frau Tarmann bekannte sich auch zu den Zeugen Jehovas. Sie lebte jedoch sehr abgeschieden auf ihrem Bauernhof, so dass wenige davon wussten. Ida konnte bei ihr bleiben. Immer wieder konnte sie sich heimlich mit ihrer Mutter treffen. Mitte 1943 durfte sie sogar zu ihrer Mutter zurückkehren, da diese völlig allein war und Hilfe benötigte, um das Grundstück zu bebauen.

Quelle: In tiefer Nacht beginnt der Morgen, Franz Wohlfahrt überlebt den NS-Terror, Lieselotte Wölbitsch, 2017, Seite 116, Hermagoras Verlag, ISBN 978-3-7086-0957-7


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