Gedenkveranstaltung BRETSTEIN, 26. Juni 2021

Auf einer Überstellungsliste von Häftlingen vom 5. Juni 1943 vom KZ Mauthausen in dieses KZ-Außenlager Bretstein werden 10 Personen namentlich angeführt:
4 Spanier und 6 Bibelforscher, davon 3 Deutsche und 3 Österreicher.

Einer von ihnen war der am 15. Oktober 1905 in Stans in Tirol geborene Josef Obrist, verheiratet und Vater von fünf Kindern.
Josef Obrist und seine Familie schlossen sich 1935 den Bibelforschern an. Daraufhin wurden sie wegen ihrer Religion angepöbelt und es wurde zunehmend schwieriger für ihn Arbeitsaufträge als Wagnermeister zu erhalten.
Am 25. Jänner 1939 wurde Josef Obrist wegen Wehrdienstverweigerung verhaftet und nach zwei Monaten im Polizeigefängnis Innsbruck in das KZ Dachau überstellt.
Per Gerichtsbeschluss wurden Josef und Notburga Obrist die Erziehungsberechtigung für alle Kinder im Juli 1939 mit der Begründung entzogen: “Weil Ernste Bibelforscher nach der geltenden Rechtsfassung als ausgesprochene Feinde des nationalen Staates, jedes Anrecht auf die Erziehung ihrer Kinder verwirkt haben.“
Mutter Notburg Obrist kam in das KZ Ravensbrück
Am 29.9.1939 wurde Josef Obrist in einem großen Transport, in dem sich insgesamt 144 Bibelforscher befanden, aufgrund der vorübergehenden Auflösung des KZs Dachau nach Mauthausen gebracht.

Er wurde schließlich am 5. Mai 1945 in Mauthausen befreit. Er kam schwer lungenkrank vom KZ zurück nach Tirol und verstarb bereits im Herbst 1946 an den Folgen der schweren Haftbedingungen.
Lebensbericht: Josef Obrist http://lilawinkel.simtec.at/obrist-josef/
Lebensbericht: Notburga Obrist http://lilawinkel.simtec.at/obrist-notburga/
Lebensbericht: Kinder http://lilawinkel.simtec.at/obrist-kinder/


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