Gedenken am Loiblpass

Internationale Gedenkveranstaltung in Erinnerung an das Loibl KZ Nord am ehemaligen Appellplatz
Samstag, 10. Juni 2017

Leitung: Prof. Peter Gstettner, Obmann Mauthausen Komitee Kärnten/Koroska
Im September 1942 setzte Friedrich Rainer, der Gauleiter von Kärnten, den Bau eines neuen Loiblüberganges durch, dessen Kernstück ein neuer Tunnel sein sollte: 1570 m lang in 1068 m Seehöhe unter dem Gebirgskamm. Ab März 1943 arbeiteten rund 1.600 Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen am neuen Tunnel.

Das KZ Loibl bestand aus dem Loiblpass-Südlager bei Sankt Anna unter dem Loibl (Sveta Ana pod Ljubeljem) sowie ab Sommer 1943 dem Loiblpass-Nordlager unmittelbar hinter der Grenze im Gemeindegebiet von Windisch Bleiberg. 40 Menschen sind dabei an den Folgen der harten Arbeit und am ständigen Steinschlag verstorben.

Gedenkrede: Alois Hotschnig, österr. Schriftsteller
„Alle 15 m standen SS-Leute. Wer von den Häftlingen eine „gedachte Linie“ überschritt, wurde erschossen. Häftlingen wurde am Rücken ein roter Fleck aufgemalt, was das Zeichen dafür war „dieser Häftling darf am Abend nicht lebend ins Lager zurückkommen“. Tote ließ man zur Abschreckung am Wegrand liegen.“

Gedenkrede: Landeshauptmann Peter Kaiser
„Bewirkt Gedenkkultur Veränderungen? Ja, wir müssen Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen.“

Zeitzeugin: Hermine Liska
„Gerade in unserer Zeit werden Menschen wieder an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Sie werden aus rassischen, sozialen, religiösen, politischen oder weltanschaulichen Gründen ausgegrenzt. Ich habe das alles selbst erlebt. Ein Schüler schrieb einmal in mein Gästebuch: „Die Welt würde anders aussehen, wenn es mehr Menschen wie Sie gäbe.“ Ich würde mich sehr freuen, wenn ich einen Anteil an der Schaffung einer gerechteren und besseren Welt haben dürfte.“


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